‘’Khulogriff” vs “Militärgriff”

Eine Besonderheit der Posaunenchöre ist die Art Noten zu lesen. Ein Bläser im Posaunenchor bläst die Tonhöhe der geschriebenen Noten, anders als die Bläser im Orchester, Militärkapelle usw, die ‘transponiert’ blasen je nach der Grundtonart des Instruments.

Zum Beispiel:

Eine B Trompete bläst ein notiertes c als b

Eine D Trompete bläst ein notiertes c als d

Ein F Horn bläst ein notiertes c als f

Als Johannes Kuhlo um 1800 seine Posaunenarbeit anfing führte er die ‘klingende Griffweise’ (die Kuhlogriffweise) ein. So konnte ein Bläser ohne Probleme ein Chorsatz oder Orgelsatz aus dem Buch mitblasen auf der gleichen Höhe wie die Orgel. Diese Schreibweise ist inzwischen bei allen Posaunenchören üblich.

Theodor Harms, der Vater der “Hermannsburger” Bläser hatte aber die transponierte Art gelernt und seinen Zöglingen beigebracht. Sie bliesen aus Büchern wie Halleluja 1,2 + 3 die von der Missionsdruckerei herausgebracht wurden. So kam es dass alle ‘alten’ Posaunenchöre in den Gemeinden transponiert (Militärgriff) bliesen, die neueren aber benutzten schon die weitverbreiteten Kuhlobücher.

Viele Jahre wurde für das gemeinsames Blasen bei Posaunenfesten Noten in beiden Schreibweisen mühevoll angefertigt. Um 1966 einigten sich alle Bläser auf die Kuhloschreibweise.